Schule als Lern- und Lebensraum
Mit dem Einzug des Offenen Ganztages hat sich die Grundschullandschaft in den letzten 15 Jahren stark verändert. Kinder verbringen immer mehr Zeit in der Schule, so wird Schule neben dem Lernraum vermehrt auch zum Lebensraum von Schülerinnen und Schülern.
Der Offene Ganztag betrifft alle an Schule beteiligte Personen, die Kinder, die Eltern, die Lehrkräfte und das OGS-Personal. Um Lern- und Erfahrungsprozesse optimal zu gestalten, müssen alle am Offenen Ganztag beteiligten Professionen regelmäßig zusammenarbeiten. Die Aufgabe besteht darin, Unterricht sowie ihn ergänzende und erweiternde allgemeinbildende Angebote von außerschulischen Partnern im Offenen Ganztag zu einem Gesamtkonzept von Bildung, Erziehung und Betreuung zusammenzuführen und Schule als verlässlichen und ganzheitlichen Lern- und Lebensraum für Mädchen und Jungen weiterzuentwickeln.
Folgende Ziele sind dabei im Einzelnen von Bedeutung:
- Sicherstellung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Qualifizierte und verlässliche Betreuung mit festen Bezugspersonen im Anschluss an den Schulunterricht
- Sinnvolle Verzahnung von Bildungs- und Erziehungsauftrag durch kontinuierliche Kooperation mit den Lehrkräften der Schule und konzeptionelle Weiterentwicklung
- Ganzheitliche Förderung von Kindern im Allgemeinen durch entsprechende Angebotsstrukturen
- Chancengleichheit und Abbau von Bildungsnachteilen in sozialschwachen Familien durch entsprechende Förder- und Unterstützungsmaßnahmen.
- Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und Stärkung der interkulturellen Bildung im Allgemeinen
- Förderung und Stärkung sozialer Schlüssel-Kompetenzen im Ganztag
- Stärkung von selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernprozessen
- Ökologische Bildung und Bewusstsein für Nachhaltigkeit in Natur und Alltag
- Beteiligung der Kinder an den Angebotsstrukturen und deren Weiterentwicklung
- Ganztagsbetreuung aus einer Hand mit einem individuell und regional abgestimmten Konzept
- Einbindung lokaler Jugendhilfeträger und anderer Organisationen und Institutionen in Ganztagsbetreuungsangebote
- Kontinuierliche Evaluation und Weiterentwicklung des Angebotes
Gute Verzahnung von Vor- und Nachmittag
Neben der Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrags, dem sich der Offene Ganztag verpflichtet hat, sehen wir unsere Aufgabe vor allem darin, den Vor- und Nachmittag gut miteinander zu verbinden und zu verzahnen. Das Lernen hört nicht mit der letzten Unterrichtsstunde auf. Eine gute Verzahnung von Vor- und Nachmittag bedeutet aus unserer Sicht mehr Qualität für den Ganztag und ist eine wesentliche Grundvoraussetzung, damit Kinder in Ihren vielfältigen Lernprozessen bestmöglich und ganzheitlich unterstützt und gefördert werden.
Jede Schule ist anders!
Jede Grundschule hat ihr eigenes Schulprogramm mit entsprechenden Schwerpunkten und Projekten und kann sich wesentlich durch Schülerzahlen, Klassenstärke, Einzugsgebiet und Räumlichkeiten unterscheiden. Der Offene Ganztag setzt an den unterschiedlichen Schulkonzepten, den strukturellen und räumlichen Voraussetzungen der Schule an und baut auf diesen auf. So gibt es Konzepte, die gemischte OGS-Gruppen vorsehen, die aus verschiedenen Klassen und Altersstufen kommen. Es existiert das OGS-Klassenkonzept, bei dem alle OGS-Erstklässler in einer Klasse eingeschult werden oder OGS-Gruppen, in denen Kinder aus zwei altersgemischten sog. „Tandem-Klassen“ betreut werden.
Offene Kommunikationsstrukturen und Stärkung der Kommunikationsfähigkeit
Die Qualität von Zusammenarbeit hängt eng mit der Kommunikationsfähigkeit aller Beteiligten zusammen. Durch Fortbildungen unserer Mitarbeiter*innen in diesem Bereich möchten wir die Kommunikationsfähigkeit unterstützen. Darüber hinaus bildet Transparenz die Grundlage für gute Kommunikationsstrukturen, da sie Sachverhalte offenlegt, erklärt und verdeutlicht.
Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Planen und Handeln zum Erhalt unserer Umwelt ist heute wichtiger denn je. Aus unserer Sicht ist es notwendig, ein ökologisches Bewusstsein zu schaffen, dass Ressourcen endlich sind und wir alle einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten müssen.
Deshalb möchten wir Eltern und Kinder motivieren, sich für den Schutz der Umwelt und der Natur zu interessieren. Gleichzeitig möchten wir zu einem konstruktiven und nachhaltigen Denken bzw. Verhalten anregen, was das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt betrifft.
Dabei müssen wir Vorbild sein, z.B. bei der Ressourcenschonung, beim Energiesparen und bei der Vermeidung von Verpackungsmüll:
- in unseren derzeitigen Einrichtungen gibt es zum Mittagessen „nur“ Leitungswasser /ggf. Früchtetee
- wir versuchen Plastikverpackungen möglichst zu vermeiden
- Elternbriefe werden über E-Mail verschickt und nicht auf Papier gedruckt
- Caterer suchen wir danach aus, dass sie nachhaltig und regional produzieren
- Obst und Gemüse für den Nachmittagssnack kommen aus der Region, ohne umweltbelastende Verpackung
Fortbildungen unserer pädagogischen Mitarbeiter*innen
Dem sich ständig im Wandel befindlichen Berufsalltag im Offenen Ganztag möchten wir Rechnung tragen. Dazu sind Qualifizierungsmaßnahmen und Fortbildungen von besonderer Bedeutung, damit die päd. Mitarbeiter*innen den herausfordernden Aufgaben des OGS-Alltags gewachsen sind.